Noch ein letztes Mal zusammen zeichnen

Für den November änderte sich wieder einiges. Durch die neuen Corona-Auflagen, die ab 02.11.2020 in Kraft treten sollten, trafen wir uns am Sonntag davor (also den 01.11.2020) noch ein letztes Mal.

Das Wetter spielte gut mit, sodass wir uns draußen vorm Eingang „versammeln“ konnten, natürlich mit Abstand. Bald entschieden wir auch schon, dass ein Teil ins Museum geht und ein anderer Teil draußen malen will. So löste sich die Gruppe auch schnell wieder auf.

Im Museum galt Einbahnstraße und man sollte Pfeilen folgen, sodass die Abstände gut eingehalten werden können. Doch zum Zeichnen war es ziemlich schwierig. Denn wo sollten wir sitzen? Kurz überlegte ich, ob ich nicht doch lieber mit den anderen draußen zeichnen sollte. Immerhin ist dort der Park direkt davor und viel Platz gibt es dort auch. Doch ich hatte meine Polychromos und mein Cappucchino- sowie Graybook einstecken und wollte gern wieder Tiere malen. Also blieb ich im Museum. Dort machte ich mit Martin einen Rundgang und wir suchten uns einen Platz zum Malen.

Doch nur in der großen Halle, wo die Walskelette stehen und hängen, war genügend Platz. Doch Skelette malen? Darauf hatte ich eigentlich nicht so recht Lust. Dennoch fand ich nach einer Weile ein Skelett, welches mir „einfach“ genug erschien, dieses zu malen.

Nachdem ich das Bild fertig hatte und es nicht mehr lange hin war, unsere Bilder zum Zusammenlegen zu bringen, gesellte ich mich zu Martin, der noch an einem Bild malte.

Gemeinsam verließen wir anschließend das Museum und trafen Monika und Julia im Park in der Sonne sitzend. Auch noch einige andere waren da, die entweder die Sonne noch etwas genießen wollten oder an einem weiteren Bild arbeiteten.

Als alle zum Zusammenlegen im Park waren, machten wir noch das „Abschlussfoto“ und sprachen über die kommende Zeit. Wie wollten wir weiterhin „zusammen malen“?

Da wir bereits im Frühjahr „Virtual Sketching“ betrieben haben, kam hier die Idee wieder auf. Wir einigten uns darauf, dass es dieses „Virtual Sketching“ wenigstens jeden Sonntag (um 11 Uhr) stattfinden soll und wir entsprechende Bilder bei WhatsApp und auch hier im Blog zur gegebenen Zeit freischalten werden, damit das Gefühl des „gemeinsamen Zeichnens am selben Ort“ zumindest ein bisschen da ist. Denn auch hier wollen wir wieder nach ca. 2 Stunden unsere Bilder zeigen, dieses Mal eben online. Wer mitmachen will, beobachtet einfach die weiteren Beiträge oder meldet sich bei uns. Die Themen könnt ihr jetzt schon unter den Terminen finden.

[Nachtrag] Forschungsreisende…

Nachdem Martin und ich etwas zu spät zum Besprechen der Bilder kamen, waren leider unsere Bilder nicht auf dem Gemeinschafts-Foto mit drauf. Macht aber nix, wir haben selbst auch Fotos gemacht.

Der Pinguin hat mir fabelhaft Modell gestanden 🙂

Beim Seehund war ich dann doch etwas ungeduldig (zumal ich mit meiner Zeichnung nicht zufrieden bin) und bin dann zu den Schildkröten gegangen…

Martin folgte mir, nachdem er seine Papageientaucher und das Walskelett fertig gezeichnet hatte.

Und zeichnete dann dieses Meisterwerk:

Im Gegensatz zu meinen Skizzen sieht die toll aus, finde ich. Aber gut, ich hab auch ein bisschen mit dem grauen Papier herumexperimentiert. Das war nämlich das erste mal, dass ich auf grauem Papier gezeichnet habe und nur schwarz und weiß verwendete.

Nach der Bilderbesprechung zeichnete ich noch zwei Möwen im Flug, während Martin weiter an seiner Schildkröte feilte.

Gegen 15 Uhr verließen dann auch wir das Museum.

Forschungsreisende unterwegs

In einem der schönsten Museumsbauten Deutschlands, dem Zoologischen Museum in Kiel, sind wir diesmal auf Entdeckungsreise gegangen. Kaum hatten wir das Gebäude betreten, strömten alle auch schon als Forschungsreisende in die verschiedenen Ausstellungsräume und hielten ihre Beobachtungen in Zeichnungen und kleinen Texten fest. Genauso hat es schon Alexander von Humboldt gemacht, der auf mehreren tausend Tagebuchseiten hunderte von gezeichneten Studien von seinen Reisen mit nach Hause brachte.

cof

Besonders beliebt war die Abteilung mit den europäischen Vögeln. Etwa 300 Exponate in allen erdenklichen Größen hat das Museum zu bieten. Vor Begeisterung über die Motive hielt es nicht jeden auf seinem Hocker. Hoch konzentriert werden die Kraniche gleich im Stehen zu Papier gebracht.

cof

Vor den Vitrinen saß man Auge in Auge mit seinem Lieblingsmodell.
Wer hier jedoch wen beobachtet war nie so ganz klar.

cof

Spannend wurde es auch auf den Galerien rund um die große Ausstellungshalle. Obwohl es fast wie eine moderne Deckenleuchte wirkt, ist dies das Skelett eines riesigen Pottwals von hinten gesehen. Zusammen mit der Architektur im Hintergrund wanderte diese Ansicht mehrfach in die Skizzenbücher.

cof

Und was hier für den Außenstehenden wie das dramatische Ende einer Beziehung wirken mag, ist für den Urban Sketcher manchmal schlicht und ergreifend durch die Motivwahl zwischen Alpenstrandläufer und Sandregenpfeifer bedingt, die sich in unterschiedlichen Vitrinen befinden.

cof

Zum Schluss haben wir unsere Ergebnisse wieder zusammengetragen und an der Kasse mit dem Museumsstempel abstempeln lassen. Da ein Museum natürlich seine Ausstellungs-stücke schützen möchte, ist die Verwendung von Wasser zum Vermalen von Farbe nicht erlaubt. Da wir mit unserem Material dadurch eingeschränkt waren, brachte das einige von uns auf die schöne Idee, gleich farbiges Papier zu verwenden.

cof

Vielen Dank an das Zoologische Museum für die freundliche Aufnahme und das geduldige Stempeln. Wenn die Buntstifte wieder gespitzt sind werden wir bald erneut zu einer Forschungsreise durch dieses besondere Haus aufbrechen.