Heute möchte ich euch, liebe Leserinnen und Leser, darüber berichten wie wir Musik gezeichnet haben. Nun eigentlich die Musiker des Statt-Quartett`s aus dem Statt-Café, welche dort am 03.02.2020, mit dem Gast „Kisha“ aus dem Libanon, aufgetreten sind.
Unserem Sondertreffen an einem Montag Abend ging die Idee von Susanne B. voraus, welche eine langjährige Besucherin dieser Abende ist. Sie regte an, man könnte ja auch einmal versuchen dort bei einem Auftritt des Statt-Quartetts zu zeichnen. Vielen herzlichen Dank noch einmal für diese Idee.
Melanie und ich kamen, nachdem wir in der Nähe gegessen hatten, recht pünktlich zu unserem Treffen am Statt-Café an. Alle anderen Anwesenden waren pünktlicher als wir, doch es war noch Platz an dem Tisch, den Susanne schon seit 19 Uhr besetzt hielt.
Direkt zu Beginn kam Susanne dann darauf, dass man nun ja endlich einmal Musik zeichnen könne. Woraufhin ich schelmisch entgegnete: „Du, Musik zeichnen sie schon seit Jahrhunderten. Sie haben es Noten genannt und ganze Stücke damit aufs Papier gebannt.“
Heute allerdings versuchten wir uns weniger an abstrakten Zeichnungen der Töne, sondern vom Einstimmen an, an den Musikern mit ihren Instrumenten sowie der Inneneinrichtung und dem Publikum des Statt-Cafés. Dabei bestellte jeder das ein oder andere Getränk, während immer mehr Publikum eintrudelte. Besonders fasziniert war ich von dem großen Kontrabass, solch einen hatte ich bis dato noch nicht in Aktion gesehn.
Gegen 20 Uhr startete dann das Statt-Quartett richtig. Vorgestellt wurde dabei der Gast des Abends, der blinde Musiker Kisha (wenn ich es richtig verstanden habe) mit seinem arabischen Instrument der Oud. Diesem Vorläufer der europäischen Laute entlockte er typisch arabische Töne, welche die Musik des ganzen Abends interessant gestaltete.
Kishan mit der Oud Jens Tolsdorf mit einer Querflöte Das STATT-QUARTETT mit Gast
Wärend die Musiker ihr Bestes gaben, waren wir Zeichner vollauf damit beschäftigt, soviel von ihnen einzufangen, wie uns möglich war. Zwischendurch konnte man dann den Fokus mal ganz auf die Musik legen und zusehen und lauschen. Es ist schon etwas ganz spezielles, Livemusik zuzusehen und zu lauschen. Besonders das nicht exakt durchgeplante, sich gegenseitig aufeinander einstellen der verschiedenen Musiker dieses Jazz Quartetts hat mich echt berührt. Es ist weniger ein Nachspielen bekannter Stücke sondern viel mehr auch ein Miteinander verschiedener Instrumente und oft auch adhoc Interpretation gewesen. Neben dem Kontrabass und der Oud war es auch faszinierend, dem Saxophonisten und Blechbläser Jens Torsdorf zuzusehen. Dieser spielte über den gesamten Abend, je nach Stimmung der Lieder, verschiedene Instrumente.
Vor der Vorstellung schon fleißig am Zeichnen Kishan mit der Oud und Wolfram Mierlich am Kontrabass Eifriges Zeichnen während dem Auftritt
Mich hat der Abend schon sehr inspieriert und ich trauere noch dem Umstand nach, dass ich in meiner Kindheit nicht lernen konnte, ein Instrument zu spielen und nun nicht mehr die Zeit dazu habe. Nunja dafür verstehen wir uns jetzt aufs Zeichnen und Malen.
Nachdem das Statt-Quartett seinen Auftritt beendet hatte, legten auch wir unsere Bilder zusammen. Alle Zeichner sind bis zum Ende geblieben und auch heute konnten sich die Ergebnisse wieder sehen lassen. Inzwischen habe ich das Gefühl, dass es auch bei mir langsam etwas wird, mit dem „Personen wiedererkennbar“ zeichnen.
Letzter Feinschliff gegen Ende des Auftrittes Zeichnergruppe beim Zusammenlegen Gesammelte Werke
Die einhellige Meinung der Zeichner an diesem Abend war jedenfalls, dass wir solch ein Treffen bei einem Konzert des Statt-Quartetts gerne wiederholen können. Susanne fragte unlängst bei WhatsApp, wer denn alles am nächsten ersten Montag im Monat wieder Lust hätte, sich zum Zeichnen erneut dort zu treffen.