Die Vermessung der Welt – Zeichnen im „Längengrad“

Moin, heute möchte ich euch von unserem kleinen aber feinen Treffen bei Kaiserwetter im Längengrad, im vierten Stock des Ostseekai’s berichten.

Diesen Dienstag herrschte sehr schönes Wetter, mit blauem Himmel und ohne ein einziges Wölkchen. Jedoch hatte es der beißend kalte Nordwind richtig in sich. Bei einem bloßen Blick aus dem Fenster meiner Arbeitsstelle lockte mich schon die Aussichtsterasse. Auf dem Weg zum Bootshafen jedoch verwarf ich diese Idee ganz schnell wieder und zog mir Mütze und Schal fester an, um dem Wind keine Angriffsfläche zu bieten.

Mit Melanie kam ich gemeinsam etwas später als 16 Uhr zum geplanten Treffepunkt. Als wir durchgefrohren oben ankamen, freute es uns, dort im beheizten und recht leeren „Längengrad“ unterschlupf suchen zu können. Im laufe des Spätnachmittags / Abends waren wir zwischenzeitig vier Zeichner/innen.

Viele lockte die Ansicht der schick eingerichteten Bar mit einem großen Budda – Kopf. Mich lockte mehr die Aussicht aus dem Fenster nach Norden auf das Schiffahrtsmuseum, den Satori & Berger Speicher und die Straße am Wall. Was mich besonders freute, war das schöne blaue Wasser und dass sich einige Schiffe mal kurz in Pose „warfen“, um sich von mir aufs Bild bannen zu lassen.

Plätze waren zu Beginn noch recht viele frei und ich bekam sogar meinen Kaffee direkt bis an das Fenster geliefert, an dem ich mich zum Zeichnen niedergelassen hatte. Später setzte ich mich zu den Anderen an einen Tisch nahe des Ausgangs zur Dachterasse, um mich auch der Bar zu widmen. Gegen 19 Uhr hin schien das Längengrad allerdings recht ausgebucht zu sein und wurde sehr voll, sodass auch wir den Tisch räumen mussten, um den Gästen zum Abendessen Platz zu machen. Nicht ohne zuvor noch unsere Ergebnisse zusammen zu legen.

Alles in Allem ist das Längengrad zur Dienstagszeit ab 16 Uhr ein toller Treffpunkt mit vielfältigen Aussichten, Ansichten und Motiven für vielerlei Geschmäcker. Ich freue mich nun auf den Sommer, um einmal die Aussichtsterasse in Richtung Hörn nutzen zu können.

Hoernblick

Im Möbelhaus gibt’s nicht nur Möbel…

Unser Dienstagstreffen stand wieder an und dieses Mal waren wir im Ikea.

Wir trafen uns im Restaurant, wo wir dann auch bis zum Schluss blieben. Am Anfang haben wir noch überlegt, ob wir in die „Ausstellungsräume“ gehen und dort zeichnen. Wir entschieden uns jedoch dagegen.

Im Restaurant hat man einen guten Blick aus dem Fenster, allerdings keinen aufregend schönen. Daher setzten wir uns in die Nähe von Kasse und Tresen. Dort war ein bisschen mehr los, sodass wir auch Menschen zeichnen konnten.

Am meisten dominierten hier jedoch die Lampenschirme… und Monika baute diese auch in ihr Bild ein.

Die anderen interessierten sich eher für die süßen Sachen und den Kaffee oder Kakao. Ich selbst wählte eine kleine Szenerie am Tresen aus, wobei der Gast schneller verschwunden war, als ich ihn zeichnen konnte.

So war es wieder ein toller Nachmittag, den wir wieder gemeinsam genießen konnten.

Sonntagstermin: Forstbaumschule

Am Sonntag treffen wir uns in der Forstbaumschule. Dieses Mal erst um 13:30 Uhr, da ich einen Tisch für uns bestellt habe und wir vorher keinen mehr bekommen. Wer also um die Uhrzeit kommen mag, kann gerne kommen. Wir freuen uns auf euer Kommen!

Je nach Wetterlage können wir auch die Kirche bei der Forstbaumschule zeichnen.

Bringt also gutes Wetter mit! 🙂

Bis dahin, Melanie

In enge Straßen und Gassen…

… führte uns Annett Schröder, als wir uns heute in Lübeck auf Motivsuche machten.

Zusammen mit Monika fuhren wir zu dritt mit dem Zug nach Lübeck, um dort am Sketchwalk teilzunehmen.

Wie geplant trafen wir uns mit einigen anderen Sketchern aus Lübeck, Hamburg und Lüneburg vorm Holstentor.

Da wir etwas früh dran waren und noch nicht alle vor Ort waren, setzten wir uns vors Holstentor und malten dieses schonmal, bis alle eintrafen.

Dann ging es gemeinsam an der oberen Trave entlang durch schmale Gassen und verwinkelte Wege. Annett Schröter zeigte uns ein paar schöne Ecken, die alle zum Zeichnen einluden. Ich hätte am liebsten überall mal Halt gemacht und gezeichnet!

Auf jeden Fall möchte ich noch einmal im Sommer nach Lübeck, um dann auch einen ganzen Tag dort zum Zeichnen zu verbringen.

Für heute musste zunächst ein Motiv reichen und so suchte ich mir das kleine weiße Haus mit den Blumen davor aus.

Mal wieder hatte ich mich mit der Höhe des Motivs verschätzt und etwas zu groß gezeichnet. Beim Nachzeichnen der Linien mit sepiafarbenem Fineliner begann es zu regnen und mein Stift streikte. Wasser mag dieser überhaupt nicht. Dafür musste ich dann aber nicht mehr viel kolorieren, als es mit dem Regen immer mehr wurde (weil das Haus ja weiß ist…).

Meine beiden Begleiter Martin und Monika waren bereits mit ihren Bildern fertig, sodass wir uns dann auf den Rückweg auf zum Treffpunkt machten. In einem nahegelegenen Restaurant hatte Annett einen Tisch für uns alle reserviert. Dies nutzten wir aus, weil es sich gut abgekühlt hatte und der Regen auch nicht so toll war, um zu zeichnen.

Unterwegs fanden wir dieses Schild (siehe Foto). Monika und ich, wir wären da wohl unter Wasser gewesen…

Im Restaurant angekommen, machten wir es uns gemütlich und zeichneten an unseren Bildern weiter, um noch etwas Farbe drauf zu bringen oder kleine Verbesserungen vorzunehmen. Danach zeichneten wir einige Gäste im Restaurant.

Ich versuchte mich an verschiedenen Körperhaltungen und baute auch die Lampe ein.

Inzwischen traf der Rest der Zeichner ein, sodass wir alle an einem langen Tisch zusammen saßen, Kaffee, Tee, Kakao und Cappuccino genossen.

Zum Schluss besprachen und bestaunten wir die verschiedenen Motive, die entstanden sind, ließen uns inspirieren und gaben uns gegenseitig einige Tipps.

Anschließend wollten noch einige etwas zeichnen gehen, andere machten sich auf den Heimweg und wir drei machten noch einen kleinen Rundgang durch die Altstadt. Dabei sahen wir diesen tollen Regenbogen!

Wir entdeckten noch ein paar schöne Motive und beschlossen noch einmal zum Zeichnen nach Lübeck zu kommen.

Für heute hatten wir aber erstmal genug und machten uns wieder auf den Heimweg. Wir bekamen unseren Zug sogar noch (hat er extra auf uns gewartet?) und so ging es wieder nach Kiel zurück.

Manche Brücken haben Tücken

Dieses Mal haben wir uns auf geschichtsträchtigem Boden bewegt. Das Gelände am Nordufer der Schwentinemündung kann auf mehrere hundert Jahre Mühlengeschichte zurückblicken. Hier stand einst die größte Kornmühle Deutschlands. Davon übrig geblieben sind lediglich die Brückenmauerreste und ein gelbes Gebäude, das heute ein gemütliches Restaurant beherbergt.

Mühle

Der Herbst macht sich nun doch mit seinen stetig sinkenden Tagestemperaturen unangenehm bemerkbar, aber wir trotzten ihm mit warmen Mützen, bunten Schals und sogar ein kleines transportables Schaffell, das als Sitzkissen für einen Hocker diente, kam zum Vorschein. Der Rucksack eines Urban Sketchers birgt eben viele Geheimnisse…

cof

Ganz so einsam, wie es auf dem Foto aussieht war es an dieser Stelle nicht. Wir bekamen viel Besuch von interessierten Spaziergängerinnen und Spaziergängern mit und ohne neugierigen Haustieren, konnten nette Gespräche führen und von unserer Begeisterung für das „Zeichnen vor Ort“ schwärmen.

Abgelenkt wurden wir dadurch überhaupt nicht. Jeder von uns hat sich bei der Darstellung der Brückenbögen intensiv darum bemüht, dass die Brücke nicht zur Lücke wird, sondern man die Bögen so darstellt, dass der Betrachter auch erkennen kann, wie das Wasser dort nach hinten in die Tiefe fließt. Dabei mussten wir uns gemeinsam doch eingestehen, dass so manche Brücke in einer Zeichnung ihre Tücke hat. Trotzdem haben alle bis zum Schluss durchgehalten und es sind ausnahmslos Zeichnungen entstanden, die an Tiefe nichts vermissen lassen. Von einer Teilnehmerin lernten wir dabei dann gleich, dass das nichts mehr mit schnöder Perspektive zu tun hat, nein, das ist schon voll 3D.

Und hier seht ihr unsere tolle 3D-Ausstellung, bei der jedes Teil ein Unikat ist und nichts aus dem Drucker kommt.

cof

Nach zwei Stunden im Freien kroch dann aber doch die Kälte in unsere Jacken und die, die nicht gleich den Heimweg antraten, verbrachten noch eine schöne Zeit im behaglichen Restaurant „Alte Mühle“ und wärmten sich bei einer leckeren Kürbissuppe auf.