Dieses Mal haben wir uns auf geschichtsträchtigem Boden bewegt. Das Gelände am Nordufer der Schwentinemündung kann auf mehrere hundert Jahre Mühlengeschichte zurückblicken. Hier stand einst die größte Kornmühle Deutschlands. Davon übrig geblieben sind lediglich die Brückenmauerreste und ein gelbes Gebäude, das heute ein gemütliches Restaurant beherbergt.

Der Herbst macht sich nun doch mit seinen stetig sinkenden Tagestemperaturen unangenehm bemerkbar, aber wir trotzten ihm mit warmen Mützen, bunten Schals und sogar ein kleines transportables Schaffell, das als Sitzkissen für einen Hocker diente, kam zum Vorschein. Der Rucksack eines Urban Sketchers birgt eben viele Geheimnisse…

Ganz so einsam, wie es auf dem Foto aussieht war es an dieser Stelle nicht. Wir bekamen viel Besuch von interessierten Spaziergängerinnen und Spaziergängern mit und ohne neugierigen Haustieren, konnten nette Gespräche führen und von unserer Begeisterung für das „Zeichnen vor Ort“ schwärmen.
Abgelenkt wurden wir dadurch überhaupt nicht. Jeder von uns hat sich bei der Darstellung der Brückenbögen intensiv darum bemüht, dass die Brücke nicht zur Lücke wird, sondern man die Bögen so darstellt, dass der Betrachter auch erkennen kann, wie das Wasser dort nach hinten in die Tiefe fließt. Dabei mussten wir uns gemeinsam doch eingestehen, dass so manche Brücke in einer Zeichnung ihre Tücke hat. Trotzdem haben alle bis zum Schluss durchgehalten und es sind ausnahmslos Zeichnungen entstanden, die an Tiefe nichts vermissen lassen. Von einer Teilnehmerin lernten wir dabei dann gleich, dass das nichts mehr mit schnöder Perspektive zu tun hat, nein, das ist schon voll 3D.
Und hier seht ihr unsere tolle 3D-Ausstellung, bei der jedes Teil ein Unikat ist und nichts aus dem Drucker kommt.

Nach zwei Stunden im Freien kroch dann aber doch die Kälte in unsere Jacken und die, die nicht gleich den Heimweg antraten, verbrachten noch eine schöne Zeit im behaglichen Restaurant „Alte Mühle“ und wärmten sich bei einer leckeren Kürbissuppe auf.