Hallo liebe Leserinnen und Leser, endlich war es wieder soweit und wir haben uns nach einer 12-wöchigen Pause wieder „in echt“ treffen können. Dazu waren wir am Sonntag den 31.05.2020 im Alten Botanischen Garten.
Es ist doch ganz anders vor Ort mit netten Leuten zu zeichnen und sich (mit nötigem Abstand) zu unterhalten, als nur im Internet nach Fotovorlagen allein vor sich hin zu malen. Auch wenn die, über unsere WhatsApp Gruppe gelaufenen, Virtual-Sketching-Treffen ganz nett waren, so ersetzen sie nicht die Atmosphäre eines echten „open air“ Treffens im Park. Am Schreibtisch kann man sich halt einfach keinen Sonnenbrand holen! 😀
Nach einer kleinen Wanderung durch die Parks von Kiel trafen Melanie und ich noch vor 11 Uhr auf der Wiese am Pavillon des Alten Botanischen Gartens ein. Normalerweise wären wir mit dem Fahrrad angereist, doch Melanie hat sich 2 Tage zuvor einen Platten zugezogen und so mussten wir eben etwas früher aufstehen. Dies hat auch seine guten Seiten, denn so kann man eben mal abseits von Wegen die man normalerweise nimmt interessante Motive in Kiel entdecken. Ich ertappe mich immer öfter, wie ich im Vorbeigehen die Perspektiven von Häusern mit interessanter Architektur in Augenschein nehme und mir diese Plätze zum Zeichnen vormerke.
Eingetroffen also im Alten Botanischen Garten sammelten wir schnell bekannte Gesichter ein und stellten uns im lockeren Kreis, mit nötigem Abstand, zusammen. Dies klappte recht gut, da noch lange nicht alle Zeichner eingetroffen waren. Kurz nach 11 Uhr verteilten wir uns dann in alle vier Winde. Da ich bei den DESIGN TAGEN im vergangenen Herbst die Gebäude auf der Kuppe 2 Tage in Folge schon genug bearbeitet hatte, entschied ich mich diesmal für ein anderes Motiv. Ich stieg den ganzen Hügel wieder herab, um mir eine schöne Perspektive vom Literaturhaus zu suchen, welches unten am Schwanenweg gelegen ist. Es war gar nicht so leicht bei den kleinen Wegen einen Platz zu finden, wo auch andere Besucher noch an einem vorbei gehen konnten. Ich setzte mich kurzerhand auf einen schmalen Grasstreifen ins Gebüsch.
Martin im Grünen Literaturhaus und Skizzenbuch
Während ich in aller Ruhe meine Vorskizze anfertigte, trafen weitere Zeichner ein, welche ich begrüßte und auf eine große Runde durch den Garten schickte. Als ich mit dem Setzen der Linien fertig war, und gerade dabei war, die Beschriftung mithilfe meines Smartphones und einer Schriftzeichentabelle anzulegen, kam Melanie auf ihrem Weg von ihrem ersten Motiv vorbei und machte dabei gleich ein paar Bilder.
Die Zeit verging beim Zeichnen, wie immer, wie im Fluge. Ich schaffte es danach noch mit Müh und Not das Motiv zu colorieren um, dann festzustellen, dass es schon 5 Minuten vor unserem geplanten Abschlusstreffen war. So packte ich schnell meine Sachen zusammen und hetzte die Wege wieder hinauf zur Kuppe, wo sich inzwischen fast alle Zeichner unserer Gruppe am Pavillion versammelt hatten.
Lockerungsübung vor dem Pavillon Zusammenlegen bei strahlendem Sonnenschein Vorbildlicher Abstand
Ich war allerdings nicht der letzte. Melanie fehlte noch. Vergeblich versuchte ich sie anzurufen. Sie war wohl so vertieft und wollte so verbissen ihr Motiv fertistellen, dass sie die Zeit glatt vergessen hatte. Einige Minuten später traf dann auch sie ein. Es klappte erstaunlich gut damit, dass jeder Anwesende sein Sketchbook in der Mitte der Gruppe ablegte und sich dann, im gebotenen Abstand, in den Kreis stellte. Wenn man die Gruppe so im nachhinein sieht, könnte man denken wir wären dort gewesen, um Sport zu machen.
Trotz der Einschränkungen, aber auch wegen des gut gewählten Treffpunkte, hat die Gruppe wieder schöne Zeichnungen unterschiedlichster Motive aufs Blatt bannen können. Ich kann nur sagen, dass ich zufrieden bin mit diesem ersten Lockerungstreffen nach der langen Zeit der Abszinenz. Sogar Thomas hat aus dem Krankenbett per WhatsApp teilgenommen und ein Bild nachgesendet. Seht selbst …
Sketch von Thomas aus dem Krankenbett Martins Sketch vom Literaturhaus Gesammelte Werke