In enge Straßen und Gassen…

… führte uns Annett Schröder, als wir uns heute in Lübeck auf Motivsuche machten.

Zusammen mit Monika fuhren wir zu dritt mit dem Zug nach Lübeck, um dort am Sketchwalk teilzunehmen.

Wie geplant trafen wir uns mit einigen anderen Sketchern aus Lübeck, Hamburg und Lüneburg vorm Holstentor.

Da wir etwas früh dran waren und noch nicht alle vor Ort waren, setzten wir uns vors Holstentor und malten dieses schonmal, bis alle eintrafen.

Dann ging es gemeinsam an der oberen Trave entlang durch schmale Gassen und verwinkelte Wege. Annett Schröter zeigte uns ein paar schöne Ecken, die alle zum Zeichnen einluden. Ich hätte am liebsten überall mal Halt gemacht und gezeichnet!

Auf jeden Fall möchte ich noch einmal im Sommer nach Lübeck, um dann auch einen ganzen Tag dort zum Zeichnen zu verbringen.

Für heute musste zunächst ein Motiv reichen und so suchte ich mir das kleine weiße Haus mit den Blumen davor aus.

Mal wieder hatte ich mich mit der Höhe des Motivs verschätzt und etwas zu groß gezeichnet. Beim Nachzeichnen der Linien mit sepiafarbenem Fineliner begann es zu regnen und mein Stift streikte. Wasser mag dieser überhaupt nicht. Dafür musste ich dann aber nicht mehr viel kolorieren, als es mit dem Regen immer mehr wurde (weil das Haus ja weiß ist…).

Meine beiden Begleiter Martin und Monika waren bereits mit ihren Bildern fertig, sodass wir uns dann auf den Rückweg auf zum Treffpunkt machten. In einem nahegelegenen Restaurant hatte Annett einen Tisch für uns alle reserviert. Dies nutzten wir aus, weil es sich gut abgekühlt hatte und der Regen auch nicht so toll war, um zu zeichnen.

Unterwegs fanden wir dieses Schild (siehe Foto). Monika und ich, wir wären da wohl unter Wasser gewesen…

Im Restaurant angekommen, machten wir es uns gemütlich und zeichneten an unseren Bildern weiter, um noch etwas Farbe drauf zu bringen oder kleine Verbesserungen vorzunehmen. Danach zeichneten wir einige Gäste im Restaurant.

Ich versuchte mich an verschiedenen Körperhaltungen und baute auch die Lampe ein.

Inzwischen traf der Rest der Zeichner ein, sodass wir alle an einem langen Tisch zusammen saßen, Kaffee, Tee, Kakao und Cappuccino genossen.

Zum Schluss besprachen und bestaunten wir die verschiedenen Motive, die entstanden sind, ließen uns inspirieren und gaben uns gegenseitig einige Tipps.

Anschließend wollten noch einige etwas zeichnen gehen, andere machten sich auf den Heimweg und wir drei machten noch einen kleinen Rundgang durch die Altstadt. Dabei sahen wir diesen tollen Regenbogen!

Wir entdeckten noch ein paar schöne Motive und beschlossen noch einmal zum Zeichnen nach Lübeck zu kommen.

Für heute hatten wir aber erstmal genug und machten uns wieder auf den Heimweg. Wir bekamen unseren Zug sogar noch (hat er extra auf uns gewartet?) und so ging es wieder nach Kiel zurück.

[Nachtrag] Forschungsreisende…

Nachdem Martin und ich etwas zu spät zum Besprechen der Bilder kamen, waren leider unsere Bilder nicht auf dem Gemeinschafts-Foto mit drauf. Macht aber nix, wir haben selbst auch Fotos gemacht.

Der Pinguin hat mir fabelhaft Modell gestanden 🙂

Beim Seehund war ich dann doch etwas ungeduldig (zumal ich mit meiner Zeichnung nicht zufrieden bin) und bin dann zu den Schildkröten gegangen…

Martin folgte mir, nachdem er seine Papageientaucher und das Walskelett fertig gezeichnet hatte.

Und zeichnete dann dieses Meisterwerk:

Im Gegensatz zu meinen Skizzen sieht die toll aus, finde ich. Aber gut, ich hab auch ein bisschen mit dem grauen Papier herumexperimentiert. Das war nämlich das erste mal, dass ich auf grauem Papier gezeichnet habe und nur schwarz und weiß verwendete.

Nach der Bilderbesprechung zeichnete ich noch zwei Möwen im Flug, während Martin weiter an seiner Schildkröte feilte.

Gegen 15 Uhr verließen dann auch wir das Museum.

Forschungsreisende unterwegs

In einem der schönsten Museumsbauten Deutschlands, dem Zoologischen Museum in Kiel, sind wir diesmal auf Entdeckungsreise gegangen. Kaum hatten wir das Gebäude betreten, strömten alle auch schon als Forschungsreisende in die verschiedenen Ausstellungsräume und hielten ihre Beobachtungen in Zeichnungen und kleinen Texten fest. Genauso hat es schon Alexander von Humboldt gemacht, der auf mehreren tausend Tagebuchseiten hunderte von gezeichneten Studien von seinen Reisen mit nach Hause brachte.

cof

Besonders beliebt war die Abteilung mit den europäischen Vögeln. Etwa 300 Exponate in allen erdenklichen Größen hat das Museum zu bieten. Vor Begeisterung über die Motive hielt es nicht jeden auf seinem Hocker. Hoch konzentriert werden die Kraniche gleich im Stehen zu Papier gebracht.

cof

Vor den Vitrinen saß man Auge in Auge mit seinem Lieblingsmodell.
Wer hier jedoch wen beobachtet war nie so ganz klar.

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Spannend wurde es auch auf den Galerien rund um die große Ausstellungshalle. Obwohl es fast wie eine moderne Deckenleuchte wirkt, ist dies das Skelett eines riesigen Pottwals von hinten gesehen. Zusammen mit der Architektur im Hintergrund wanderte diese Ansicht mehrfach in die Skizzenbücher.

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Und was hier für den Außenstehenden wie das dramatische Ende einer Beziehung wirken mag, ist für den Urban Sketcher manchmal schlicht und ergreifend durch die Motivwahl zwischen Alpenstrandläufer und Sandregenpfeifer bedingt, die sich in unterschiedlichen Vitrinen befinden.

cof

Zum Schluss haben wir unsere Ergebnisse wieder zusammengetragen und an der Kasse mit dem Museumsstempel abstempeln lassen. Da ein Museum natürlich seine Ausstellungs-stücke schützen möchte, ist die Verwendung von Wasser zum Vermalen von Farbe nicht erlaubt. Da wir mit unserem Material dadurch eingeschränkt waren, brachte das einige von uns auf die schöne Idee, gleich farbiges Papier zu verwenden.

cof

Vielen Dank an das Zoologische Museum für die freundliche Aufnahme und das geduldige Stempeln. Wenn die Buntstifte wieder gespitzt sind werden wir bald erneut zu einer Forschungsreise durch dieses besondere Haus aufbrechen.